Vom Thüringer Wald her bahnte in grauer Vorzeit ein Fluss seinen Weg und wechselte dabei ständig seinen Lauf.
So entstand das von Bergen umrahmte Steinachtal. Auf einer Randerhebung liegt der reizvolle Ort Hassenberg.
Hier fanden sich 1868 sangesfreudige Männer zusammen und gründeten den noch heute existierenden Chor. Als
der Verein am 12.02.1869 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auftrat, zählte er bereits 69 aktive und 36
passive Mitglieder und war fortan bei geselligen Veranstaltungen und festlichen Anlässen in der Ortschaft
nicht mehr wegzudenken.
1922 wurde zusätzlich ein gemischter Chor ins Leben gerufen.
Als Blütezeit des Hassenberger Gesangvereins können die Jahre 1925 bis 1933 angesehen werden. Die
Mitgliederzahl war auf 110 angestiegen und der Chor hatte ein gutes Niveau erreicht. 1929 feierte man
aufwändig das 60. Jubiläum. 1933 trat man dem Fränkischen Sängerbund bei.
Bis zum Kriegsanfang 1939 verlief die Vereinsarbeit in normalen Bahnen, aber 1942 mussten die Chorproben
ganz eingestellt werden.
Nach fünfjähriger Pause erteilte die damalige Militärregierung die Genehmigung, vierteljährig 15 Singstunden
und drei Mitgliederversammlungen abzuhalten. Davon machte der dezimierte Verein (sieben Sänger waren
gefallen und 15 vermisst) am 24.05.1947 in einer Versammlung erstmals Gebrauch.
Dank einer intensiven Werbung konnte die Mitgliederzahl in den nächsten Jahren auf 108, also fast auf den
alten Stand gebracht werden. Seit den 50er Jahren setzte eine neue Blütezeit ein.
Am 01.01.1955 erfolgte der Anschluss an den Deutschen Sängerbund. Höhepunkte im Vereinsleben bildeten die
Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum 1969, als man auch die Zelter-Plakette erhielt.
Im Jahre 1965 überwand der Chor die innerdeutsche Grenze der damaligen DDR zu einer Begegnung mit dem Chor
aus Christes (Kreis Suhl, Thüringen), auf Einladung des dortigen Chorleiters, Herrn Rommel, der
freundschaftliche Beziehungen zu Brigitte und Robert Reißenweber aufgebaut hatte.
1981 erreichte der gemischte Chor beim Bundesleistungssingen in Ebermannstadt die erste Stufe mit 36,55
Punkten.
Aus Anlass des 100- jährigen Jubiläum des Deutschen Sängerbundes war 1987 der Frauenchor aus Seershausen
(Kreis Gifhorn, Norddeutschland) zu Gast in Hassenberg. Bei einem Freundschaftssingen vor dem Schloss wurde
unser Chor nach Seershausen zu einem Gegenbesuch eingeladen, den wir unter dem damaligen Vorsitzenden Helmut
Engelhardt im Jahre 1989 abstatteten.
1991 wurde Nicole Schomann zur 2. Chorleiterin ernannt. Helmut Engelhardt tritt als 1. Vorsitzender zurück.
Der Ehrenvorsitzende Werner Engelhardt, der früher schon das Amt für 25 Jahre inne hatte, stellte sich für
das Amt zur Verfügung. 2. Vorsitzende wird Brigitte Reißenweber.
1992 legt der 1. Vorsitzende Werner Engelhardt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Die
2. Vorsitzende stellte sich als 1. Vorsitzende zur Verfügung. Der gemischte Chor führt in der Schlosskirche
die Weihnachtskantate "Gottes Sohn ist Mensch geboren" auf.
Der Gesangverein 1869 Hassenberg feiert vom 10. - 12.06.1994 sein 125- jähriges Vereinsjubiläum und 100
Jahre Fahnenweihe mit einem Festabend, Freundschafts- und Wertungssingen und einer Ausstellung durch die
Zeitgeschichte, die der damalige Pfarrer Ulrich Hofmann zusammenstellte. Viele Chöre aus unserem Sängerkreis
Coburg, Kronach, Lichtenfels und Thüringen traten auf.
Auf Vorschlag des Sängerkreises Coburg konnte unser Chor 1995 eine Chorreise nach Ungarn unternehmen, zu
dem international bekannten "Kodaly Chorus" aus Szolnok zu einem gemeinsamen Konzert und einem Auftritt in
der Bischofskirche zu Eger.
1997 erfolgte der Gegenbesuch des ungarischen Chores mit einem gemeinsamen Konzert in der Klosterkirche
von Sonnefeld.
Im Jahre 1999 sang der Chor zwei geistliche Konzerte aus Anlass zum 130- jährigen Vereinsjubiläum in der
Schlosskirche Hassenberg und der Pfarrkirche zu Marktgraitz. Im gleichen Jahr wird Martin Langbein zum
neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
2006 erreicht der Chor mit seiner 2. Chorleiterin Nicole Schomann bei einem Wertungssingen in Schwürbitz
eine hervorragende Wertung.
Chorleiter Robert Reißenweber legt 2007 nach seinem letzten geistlichen Konzert in der Schlosskirche
Hassenberg das Chorleiteramt in die Hände seiner Tochter Nicole Schomann.
2009 sang der Chor ein geistliches Konzert in der Schlosskirche Hassenberg unter der Leitung von Nicole
Schomann.
Der "kleine Chor" Hassenberg, im Jahre 2008 von acht jungen Damen gegründet, tritt 2010 zum ersten Mal mit
grossen Erfolg beim Liederabend unter der Leitung von Nicole Schomann im Hassenberger Schützenhaus auf.
2012 wurde Ehrenchorleiter Robert Reißenweber am Kreissängertag in der Sängergruppe Frankenwald (Tettau)
zum Ehrenmitglied des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels ernannt.
Der gemischte Chor führte 2013 eine Busreise nach Feuchtwangen zum 21. Bundessingen durch und singt sieben
Chorsätze in der Stadthalle (Kasten) und besuchte das Sängerehrenmal in Melkendorf, wo zum Gedenken
verstorbener Mitglieder drei Chorsätze unter Leitung von Nicole Schomann gesungen wurde.
Durch die hervorragende Tätigkeit der Nachkriegsdirigenten Otto Dötschel (bis 1971), Robert Reißenweber
(1972-2007) und Nicole Schomann (seit 2008) reifte ein Chor heran, der weithin großes Ansehen genießt und
bei Preis- und Wertungssingen zahlreiche 1. Plätze errang.
Martin Langbein im November 2014